exground filmfest vergibt zum ersten Mal den Gefangenen-Jurypreis DAS BRETT für den besten Film in der Reihe „Made in Germany“, dotiert mit 1.000 EUR, gestiftet von „Die WERFT – Kulturbühne in der JVA Wiesbaden“. Seit 2008 produziert DIE WERFT Theaterstücke mit Ensembles von Inhaftierten, die Filmarbeit ist seit 2016 fester Bestandteil des Programms. Nominiert sind 2016 sechs Beiträge: vier Spielfilme und zwei Dokumentarfilme. Den Auftakt macht der bereits preisgekrönte Film DIE HÄNDE MEINER MUTTER von Florian Eichinger, in dem ein Familienvater die Erinnerungen an den sexuellen Missbrauch durch seine Mutter nicht länger für sich behalten kann. TORO von Martin Hawie erzählt die Geschichte von zwei Underdogs, die ihr Geld als Escorts verdienen und in eine Spirale der Gewalt geraten. Tarek Ehlail schildert in seinem packenden Adrenalin-Knaller VOLT den Gewissenskonflikt des gleichnamigen Polizisten, der bei einem Einsatz einen Flüchtling tötet. In poetischen Bildern im Rhythmus

der Jahreszeiten und fast ohne Dialoge erzählt Ana-Felicia Scutelnicu in ANISHOARA vom Erwachsenwerden der 15-jährigen Titelheldin in einem entlegenen Dorf in Moldawien. Auf einen wilden Trip in die Vergangenheit hingegen nimmt uns Iris Berben in ZEIGEN WAS MAN LIEBT mit. Der Dokumentarfilm von Torsten Stegmann, Frank Göhre und Borwin Richter taucht ein in die Geschichte der Filmemacher der „Münchener Gruppe“ um Klaus Lemke. Aktueller hingegen könnte die hessische Produktion EUROPA – EIN KONTINENT ALS BEUTE von Christoph Schuch und Rainer Krausz nicht sein. In der Doku untersuchen sie, warum seit der Finanzkrise Völkerhass, Klassenkampf und Nationalismus immer stärker um sich greifen. Interviewpartner wie der Europaabgeordnete Fabio de Masi und Finanzexperte „Mister Dax“ Dirk Müller stehen bei der anschließenden Podiumsdiskussion Rede und Antwort.