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exground filmfest 25

exground filmfest 19 intros zu den reihen Im diesjährigen Länderschwerpunkt blicken wir in die Schweiz. Zehn Do- kumentar- und Spielfilme, ein Kurz- filmprogramm SWISS SHORTS, ein Vorfilm CHASSE À L’ÂNE von Marie Nicollier im BEST OF SHORTS und ZMITZT DRIN von Cécile Brun im In- ternationalen Kurzfilm-Wettbewerb ON VIDEO vermitteln ein filmisch vielseitiges und facettenreiches Bild der modernen Schweiz – abseits von Klischees wie lilafarbenen Kühen, pittoresken Bergpanoramen und weißer Schokolade. Ein paar Zahlen vorweg: Die Schweiz hat rund 8 Millionen Einwohner, davon sprechen 64 % Deutsch, 20 % Französisch und 6,5 % Italienisch. Die rätoromanische Sprachgruppe beträgt noch 0,5 % und ist in unserem Filmprogramm nicht vertreten. Dagegen sind alle drei Hauptsprachgruppen bei exground filmfest präsent. Auf die erwähnten 8 Millionen Einwohner kommen in der Schweiz insgesamt 291 Kinos. In Deutschland haben wir rund 82 Millionen Einwohner und 1.844 Kinos. Im Vergleich bedeutet das, dass in der Schweiz auf 27.491 Einwohner ein Kino kommt, wohingegen in Deutschland sich (bildlich gesprochen) 44.468 Einwohner ein Kino teilen müssen. Zur Quellenkunde: nachzulesen in der 2012er-Ausgabe der SWISS FILMS INFO und bei der deutschen Filmförderungsanstalt FFA. Alle Angaben beziehen sich auf das Jahr 2011. Bemerkenswert erscheint uns, dass ein an Einwohnerzahl und Fläche kleineres Land eine weitaus ausgeprägtere Kinolandschaft und damit wohl auch Kinokultur zu bieten hat. Die Schweiz zählt rund 300 Regisseure und Regisseurinnen und produzierte 2011 28 Spielfilme, darunter zehn 100%ige Schweizer Pro- duktionen. Wesentlich höher ist der Anteil der Dokumentarfilme. 2011 waren es 51, davon 44 reine Schweizer Produktionen. Von den fünf erfolgreichsten Schweizer Kinospielfilmen 2011 haben wir mit LA PETITE CHAM- BRE und FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER zwei im Programm. Der Film, der das erste Halbjahr der Kinobesucherzahlen 2012 in der Schweiz anführte, L’ENFANT D’EN HAUT (SISTER), ausgezeichnet auf der Berlinale 2012 mit dem Silbernen Bären, präsentieren wir am 24. Oktober 2012 (dem Erscheinungsdatum unseres Programmheftes) als „exground Film des Monats“ und geben damit einen Vorgeschmack auf den Länderschwerpunkt. SUMMER GAMES von Rolando Colla wird das exground filmfest 25 eröffnen. In dem mit drei Schweizer Filmpreisen, dem „Quartz“, ausgezeichneten und von der Schweiz für die Oscars 2012 vorgeschlagenen Film macht der zwölfjährige Nic, der unter den Gewaltausbrüchen des Vaters leidet, sei- ne ersten Schritte ins eigene Leben. SUMMER GAMES geht zudem in unserem mit 2.500 EUR dotierten Jugendfilm-Wettbewerb im Rahmen der exground youth days ins Rennen. Außer Konkurrenz präsentieren wir hier den bereits erwähnten FLIEGENDE FISCHE MÜSSEN INS MEER von Güzin Kar, eine turbulente Ko- mödie mit Meret Becker als chaotische, alleinerziehende Mutter. In dem ebenfalls bereits vielfach prämierten 180° – WENN DEINE WELT PLÖTZLICH KOPF STEHT von Cihan Inan brillieren Christopher Buchholz, Sophie Rois und Michael Neuenschwander. Ein Amoklauf erschüttert die Schweiz. Einen der Darsteller finden Sie auf unserem diesjährigen Plakatmotiv. LA PETITE CHAMBRE von Stéphanie Chuat und Véronique Reymond gewann 2011 – neben zahlreichen internationalen Auszeichnungen – die Schweizer Filmpreise für den bes- ten Film und das beste Drehbuch und wurde 2011 von der Schweiz ins Oscar-Rennen geschickt. Hier kreu- zen sich die Schicksale des pflegebedürftigen Witwers Edmond und der jungen Rose. In MARY & JOHNNY von Samuel Schwarz und Julian Grünthal wird Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“ auf lässige Art adaptiert. Der Wahlschweizer Antej Farac zeigt in der deutsch-schweizerischen Koproduktion ANNELIE die Schicksale gesellschaftlicher Randexistenzen. Die Protagonisten in Ulrich Grossenbachers MESSIES, EIN SCHÖNES CHAOS erleben eine Gratwanderung zwischen Genialität und Überforderung. Der mit dem Preis der „Semaine de la Critique“ 2011 in Lorcano ausgezeichnete Dokumentarfilm gewährt einen vielschichtigen Einblick in den Alltag von vier Messies; zwei von ihnen werden zur Vorführung in Wiesbaden zu Gast sein. Urs Schnell blickt in BOTTLED LIFE – NESTLÉS GESCHÄFT MIT DEM WASSER hinter die Glitzerfassade des größten Schweizer Konzerns. Dagegen nimmt HIVER NOMADE von Manuel von Stürler die Zuschauer mit auf eine Abenteuerreise zu unseren Wurzeln und greift Fragen zu heutigen Formen des Zusammenlebens auf. Um eine besondere Art des Zusammenlebens geht es in Mirjam von Arx‘ VIRGIN TALES. Evangelikale, ultrakonservative Christen und deren Tradition der „Jungfrauenbälle“ werden hier mit der Kamera begleitet. Informationen zum Schweizer Kurzfilmprogramm finden Sie auf Seite 22. Im Rahmen unseres Länderschwerpunktes präsentiert die Schweizer Künstlerin Nora de Baan ihr Cinéma- Vérité-Programm „Kino à la Minute“ – an verschiedenen Orten in Wiesbaden. Dies wird ermöglicht durch die Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. Für die Unterstützung des Länderschwerpunktes danken wir SWISS FILMS und dem Generalkonsulat der Schweiz in Frankfurt am Main. Unser besonderer Dank für die jederzeit reibungslose Zusammenarbeit gilt Hanna Bruhin und Urs Schnider. fokus// fokus schweiz

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